22.11.2024

OFSA2 – Chancen, Potenziale MIT System

Das Kongresszentrum in Dortmund war erfüllt von Energie und Vorfreude. Schon Tage vor Beginn war das Symposium „Fahrschule und Berufskraftfahrer“ ausgebucht. Die Atmosphäre unter den Branchenexperten, Fahrschulinhabern und Verbandsmitgliedern war dynamisch. Während andernorts noch die Praxistauglichkeit diskutiert wurde, fokussierten sich die Teilnehmer*innen bereits auf die vielfältigen Chancen und Potenziale, welche der Einsatz von Simulatoren in der Fahrausbildung und OFSA2 mit sich bringen.

Im folgenden Interview teilt Josua Stiegler, Verlagsleiter des Verlags Heinrich Vogel, seine Einschätzungen zu den Eckpunkten der Novelle der Fahrausbildung und den Möglichkeiten, die sich für Fahrschulen durch OFSA2 bieten.

Josua Stiegler im Gespräch


Hallo, Herr Stiegler, wie haben Sie die Stimmung in der Branche auf dem Symposium wahrgenommen?

Josua Stiegler: Das Symposium „Fahrschule und Berufskraftfahrer“ kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit den Eckpunkten der Novelle der Fahrausbildung liegt uns nun ein Maßnahmenkatalog und ein grober Zeitplan vor, der allen Beteiligten in der Branche Orientierung gibt. Mich stimmt zuversichtlich, dass viele Fahrschulen bereits in den Lösungsmodus geschaltet haben. Viele von ihnen wollen nicht mehr das „Was“ oder das „Warum“ diskutieren, sondern das „Wie“ – Wie kann ich die Reform für mich nutzen? Wie kann ich mein bisheriges Ausbildungskonzept und den neuen Ausbildungsverlauf zusammenbringen? Wann kaufe ich einen Simulator? Wenn wir genau hinschauen, hält OFSA2 auch viele Chancen bereit, die Effizienz zu steigern, Prozesse zu vereinfachen und die Profitabilität der Fahrschulen zu erhöhen.

Novelle der Fahrausbildung


OFSA2 ist ein Thema, das die Branche schon seit mehreren Jahren beschäftigt. Gab es trotz der langen Vorlaufzeit Ansätze, die Sie bei der Vorstellung des Eckpunkteplans überrascht haben?

Josua Stiegler: Dass Fahrsimulatoren eine große Rolle in der Novelle der Fahrausbildung spielen sollten, war bekannt. Dass nun aber bei B197 alle 10 Schaltstunden und die Überprüfungsfahrt komplett am Simulator absolviert werden können und das auch so klar im Eckpunktepapier steht – so viel Innovationskraft und Willen hätte ich dem Papier vorab nicht zugetraut.

Der Rahmenplan strukturiert die Ausbildung viel stärker als bisher: Die Lernbereiche müssen in festgelegter Reihenfolge absolviert werden, Online-Unterricht darf nur zu bestimmten Themen und von maximal 25 Teilnehmer*innen besucht werden. Können Sie die Sorge von Fahrschulunternehmern vor zu viel Reglement und Struktur nachvollziehen?

Josua Stiegler: Der Ausbildungsverlauf mag auf den ersten Blick streng reglementiert wirken, bietet aber auch genügend Raum für individuelle Ausgestaltung. Das fängt bei der zusätzlichen Flexibilität beim maximalen Angebot der Unterrichtseinheiten pro Tag an und hört bei Online-Unterricht und dem Einsatz von Fahrsimulatoren in der Ausbildung noch lange nicht auf. Fahrschulen wird mit der geplanten neuen Regelung beispielsweise das Angebot gemacht, ihre B197-Ausbildung komplett auf den Simulator umzustellen, um im nächsten Schritt den Fuhrpark zu reduzieren und Personalaufwand einzusparen.

Online-Unterricht


Die Politik wurde bei der Reform auch von dem Wunsch angetrieben, dass die Fahrausbildung insgesamt moderner und digitaler wird. Das bedeutet auf der anderen Seite aber auch viele technische Neuerungen, wie Online-Unterricht und E-Learning. Welche technologischen Voraussetzungen müssen Fahrschulen erfüllen, um die neuen Anforderungen umzusetzen?

Josua Stiegler: Stand heute kann ich sagen, dass der technische Mehraufwand, den Fahrschulen haben werden, sich auf ein Minimum beschränken wird. Die allermeisten Anforderungen, wie Zugangsbeschränkungen, Buchung oder Teilnahme am Online-Unterricht oder regelmäßige Lernstandkontrollen im Simulator oder vor dem Wechsel in einen neuen Lernbereich, können automatisiert gelöst werden. Da sehe ich stark die Fahren Lernen App, aber auch PC Professional und den Fahrschul-Manager in der Pflicht. Schon heute folgt z. B. das Theorietraining mit dem geführten Lernweg einer klaren Struktur und Fahrschulen haben mit der Verwaltung und dem Fahrschul-Manager eine Möglichkeit, den Lernstand ihrer Schülerinnen zu kontrollieren – das kann in Zukunft de facto automatisch in der Software erfolgen. Die Fahrschule muss das System praktisch nur noch überwachen. Auch beim Online-Unterricht wird es einfacher. Zukünftig können Fahrschulen per Knopfdruck aus PC-Professional ganz einfach Online-Unterricht starten und die Schüler*innen nehmen in der Lernapp teil. Zusammengefasst lässt sich sagen - mit dem Vogel-System wird die Erfüllung der OFSA2-Anforderungen ein Kinderspiel.

Fahrsimulatoren


Herr Stiegler, Hand aufs Herz: Brauchen Fahrschulen einen Simulator?

Josua Stiegler (lacht): Auf jeden Fall – und in den meisten Fällen wird, vor allem im Hinblick auf die für B197 angedachte Regelung, einer nicht reichen! Mit dem Simulator wird es meiner Meinung nach deutlich einfacher sich als zukunftsorientiertes und wettbewerbsfähiges Fahrschulunternehmen zu positionieren. Der Simulator ist in meinen Augen kein Kostenfaktor, sondern vor allem eine Möglichkeit, die Effizienz der eigenen Ausbildung zu steigern, ein Mittel gegen den Fahrlehrermangel in der Hand zu haben und eben auch eine Möglichkeit, den eigenen Deckungsbeitrag pro Ausbildung zu erhöhen und damit gutes Geld zu verdienen. Zudem reduzieren autonome Simulatoren, wie unserer, die Personal- und Fuhrparkkosten erheblich und tragen durch weniger CO2-Emissionen in Produktion und Betrieb sowie einer Verlagerung von Teilen der Ausbildung von der Straße in die Ausbildungsräume der Fahrschule zur Nachhaltigkeit bei.

Gut vorbereitet - MIT System


Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Haben Sie abschließend noch einen Rat für Fahrschulunternehmer, die sich auf die OFSA2-Reform vorbereiten?

Josua Stiegler: Mein Rat ist, schon heute an morgen zu denken und die notwendigen Anpassungen schrittweise umzusetzen. Nutzen Sie die neuen Möglichkeiten, die die Reform bietet, und sehen Sie die Veränderungen als Chance, die Qualität, Effektivität und Profitabilität Ihrer Ausbildung weiter zu verbessern. Mit einer positiven Einstellung, guter Vorbereitung und einem starken Partner werden Sie die OFSA2-Herausforderungen mühelos meistern. Unsere Fachberater und unsere Hotline in Regensburg sind echte Experten und begleiten Sie gerne mit in die Fahrschulzukunft. Getreu unserem Motto: Sie bilden aus – wir kümmern uns um OFSA2.

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